Sechs Lieder aus Afrika

Gemischter Chor a cappella zu vier bis sieben Stimmen

Bearbeitung: Albin Freibott

1.Mwimbieni Bwana (Malavi)

2.Agba yee (Traditional)

3.Klim op die wa (Afrikaans)

4.Siyaya ePitori (Zulu)

5.Hamba Kahle (Zulu / Xhosa)

6.Nana Kru (Liberia)

Die sechs Lieder für Gemischten Chor a cappella sind auf mitteleuropäische Umsetzungsmöglichkeiten eingerichtet. Rhythmische Begleitinstrumente und „Klangtrübungen“ bleiben bewusst ausgespart, unverzichtbare Elemente sind über Vokalisen-Pattern in die Stimmführungen eingeflochten. Dadurch ist das Kriterium „kulturelle Unglaubwürdigkeit“ umgangen.

Die ursprünglich recht kurzen und schlichten Melodien dienen im Original als Grundlage zur Improvisation. In den vorliegenden Bearbeitungen sind die Tonfolgen teilweise dem europäischen Spannungsempfinden angepasst. Notwendige mikrotonale Stimmveränderungen sind durch anderweitige Choreffekte ersetzt. Bei den Stücken „Agba yee“ und „Siyaya ePitori“ empfiehlt es sich allerdings, die Tongebung an geeigneten Stellen der Phonetik zu unterwerfen.

Afrikanische Musikkultur
In Afrika bestehen heute verschiedene Musikkulturen nebeneinander: die europäisch geprägte städtische mit der Musik aus dem „high-life“ englisch-sprachiger und die sogenannte kongolesische Musik einiger französich-sprachiger Länder, die Musik des islamischen Kulturbereiches, die der Kopten in Teilen Äthiopiens und die Musik der (Neger*-)völker in den Ländern des Savannengürtels südlich der Sahara, der tropischen Urwälder und der Bantu-Länder in Zentral-, Süd- und Ostafrika.

Es ist kaum möglich, die Musik afrikanischer Farbiger als Einheit zu behandeln. Ihre Erscheinungsformen sind so vielfältig wie die Vielzahl der Stämme und Sprachen.

Bei den Liedern bzw. Gesängen handelt es sich fast immer um anonyme gemeinschaftliche Stammesschöpfungen. Da die Musik meist an Wort und Tanz gebunden ist, nimmt die gesamte Bevölkerung an ihr teil.

Das Tonideal in Afrika unterscheidet sich völlig vom abendländischen. Man zieht einem reinen Ton das Geräusch vor. „Klangtrübungen“ zeigen sich auch im sehr unterschiedlichen Gebrauch der Stimme. Je nach Kulturbereich und Melodienrepertoire wird geschrien, geflüstert, gejodelt, gefistelt und geheult, werden nasala oder gutturale Laute hervorgebracht oder wird die Stimme verstellt.
aus Herders Musiklexikon

*Originalzitat aus früherer Zeit