Presse: Im Wald

Die Uraufführung des Musicals „Im Wald“, das Albin Freibott für seinen Kinderchor textete und komponierte, fand
begeisterte Resonanz. Vor allem auch, weil die Kinder mit Herz, gut ausgebildeter Stimme und schauspielerischem
Talent in die Rollen schlüpften. Foto: Back

Saale-Zeitung – 12. Oktober 1992
Vom frechen Spatz und dem scheuen Reh
Kindermusical „Im Wald“ von Albin Freibott wurde in Bad Bocklet uraufgeführt

Bad Bocklet (kba). „Im Wald“ hieß schlicht und einfach das Musical für Kinder, das Albin Freibott mit seinem Kinderchor im Kursaal zu Bad Bocklet erstmals auf die Bühne brachte. Das besinnlich-heitere Musical, vom Chorleiter Albin Freibott getextet und komponiert, offenbarte den oft gedankenlosen Umgang des Menschen mit dem Wald, Tieren und Pflanzen. Die kleinen Künstler sangen und spielten sich dabei in die Herzen des Publikums.

Schon der erste Auftritt der Kinder, als Laubbäume, wurde mit Beifall auf offener Szene bedacht. Im Eingangslied wurden die vielfältigen Belastungen des Waldes besungen. Da war das Häschen mit seinen großen Ohren, dargestellt von Tamara Limpert, das von der Unachtsamkeit der Menschen im Wald berichtete und die anderen Tiere zu einem Stelldichein zusammenrief. Der pfiffige Fuchs (Benjamin Freibott) beklagte sich darüber, daß ihm kein Jagdrevier mehr bleibt, und selbst Hühner könne man sich nicht mehr holen, weil diese die Menschen in engen Käfigen einsperren.

Als robuste und durch nichts zu erschütternde Wildschweine kamen Tanja Freibott und Irene Scheler auf die Bühne. Wie sie in phlegmatischer Art die Gewohnheiten der Menschen im Wald anprangerten war eine gesanglich und schauspielerisch reife Partie. Natürlich gab es auch einen frechen Spatz (Johanna Zahn), der alles besser wußte und immer neue Nachrichten aus der Luft brachte. Das Gegenstück war die bedächtige, kriechende Schnecke, dargestellt von Julia Back, die auch über Freud und Leid berichtete. Schließlich kamen noch zwei scheue Rehe dazu (Verena Buschbacher und Beate Junge), die Wald und Jäger von der Tier-Warte aus beobachteten.

Im Musical traten auch Pilze auf, die sich tanzend in das Leben des Waldes einfügten. Die Laubbäume waren der Gesamtchor, der seine Partien vortrefflich zu Gehör brachte und schließlich mit seinem Mondscheinlied stürmischen Beifall auslöste und um Zugaben nicht herumkam. Alles in allem, das knapp einstündige Musical wird noch oft Freude bereiten.

Saale-Zeitung – 17. Mai 1993
3. Hammelburger Umwelttage
Bayerische Musikakademie Hammelburg (Konzertsaal)

Fotos privat

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